Wahrscheinlich
zählt das Rind zu den ältesten Nutztieren unserer Erde. Doch niemand
weiß, wann genau aus dem einst wilden Tier ein zahmes Haustier wurde.
Alte Felsenmalereien wie in Altamira (Spanien) und Lascaux (Frankreich)
zeigen den Stier als Jagdbeute des Menschen. Die Büffeljagd gehörte
zur täglichen Beschäftigung der Männer. Auch in Afrika zeigen
Felsenbilder aus der Zeit von 8000 bis 6000 v. Chr. die Jagd auf einen ausgestorbenen
Wildstier. Etwas später ist bereits das gezähmte Rind zu sehen.
Zunächst blieb das Vieh unter der Obhut von Wanderhirten sommers und
winters auf der Wald- und Wiesenweide. Im europäischen Mittelalter,
als der Brotbedarf stieg, verdrängte der Acker jedoch die Weide und
das Vieh kam winters in den Stall. Erst durch die Pest verödeten die
Dörfer, Äcker wurden wieder wüst und zu Weideland für
das Vieh. Jahrzehnte hindurch, v.a. zur Zeit des Dreißigjährigen
Krieges, war das Leben nur durch den Krieg und das Klima bestimmt. Gerade
damals war die Kuh im wahrsten Sinne des Wortes die Quelle des Lebens. Sie
warf das Schlachtvieh des nächsten Jahres. Außerdem gab sie die
Milch, die als Käse einen nahrhaften und haltbaren Vorrat für
den Winter darstellte. Durch ihren Dung erhielt die Kuh die Fruchtbarkeit
der Äcker. Auch wenn heute die Kuh nicht mehr lebensnotwendig ist,
wird ihre vielfältige Verwendungsmöglichkeit allerorts geschätzt.
Rindfleisch ist ein Bestandteil österreichischer Tradition, auf den
wir nicht verzichten möchten. |